Noch zehn Tage läuft der „Movember" 2019, ehe wieder rasiert werden darf. Diese Zeit möchte der FSV nutzen um die Aufmerksamkeit weiterhin auf die Vorsorge von Prostata- und Hodenkrebs zu richten.
„Wieso ist Vorsorge wichtig?“
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 60.000 Patienten an Prostatakrebs. Damit ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Nichtsdestotrotz nehmen nur circa 18 % der Männer regelmäßige urologische Vorsorgeuntersuchung wahr. Bei vielen Männer herrscht leider immer noch der Stereotyp des starken Mannes vor, der nicht krank wird. Zudem bleibt Prostatakrebs lange unentdeckt, da es anfangs keine Symptome oder Schmerzen verursacht.
Wird rechtzeitig die Diagnose eines Prostatakrebses, beispielsweise im Rahmen der Vorsorge, gestellt, ist dieser in über 70 Prozent aller Fälle durch eine Behandlung (wie beispielsweise einer Operation) heilbar. Ebenso sind bei bereits fortgeschrittenem Prostatakrebs mit Befall der Lymphknoten, Knochen oder anderer Organe in den letzten Jahren viele neue Therapielinien als moderne Behandlungsoptionen hinzugekommen.
Die urologischen Fachgesellschaften sehen daher für Männer ab dem 45. Lebensjahr (ab dem 40. Lebensjahr mit erstgradiger familiärer Vorbelastung) Untersuchungen im Sinne einer Tastuntersuchung und zusätzlicher Bestimmung des PSA-Wertes.
Der PSA-Wert steht für ein Enzym, das von den Prostatadrüsen produziert wird und somit ein organspezifischer Marker ist, der auch in geringen Mengen ins Blut gelangt. Erhöhte PSA-Werte können auch im Rahmen gutartiger Erkrankungen festgestellt werden, zum Beispiel bei einer Prostatavergrößerung oder Harnwegsinfekten. Unter Beachtung des klinischen Tastbefundes, der Prostatagröße, des Patientenalter kann bei wiederholt erhöhten PSA-Werten eine Gewebeprobeentnahme zum Krebsausschluss von Nöten sein