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Das war die FSV-Hinrunde 2024/2025:
Der FSV Frankfurt spielte in der aktuell laufenden Regionalliga-Saison eine überragende Hinrunde und steht aktuell, trotz eines kleines Ergebnistiefs und mit einem Spiel weniger, zur Winterpause auf Platz drei hinter den Offenbacher Kickers und dem Tabellenführer Hoffenheim II. Doch wie wurde aus dem Mittelfeldclub mit Abstiegssorgen ein solcher Überflieger und kann bis zum Saisonende die Tabellenspitze wieder in Angriff genommen werden oder beginnt nun ein Auf und Ab wie in vergangenen Spielzeiten?
Vor und zu Beginn der Saison konnte man meinen, diese Mannschaft habe ihre Schwierigkeiten und zu allem Überfluss musste der FSV mit Dämpfern zurechtkommen. Seien es die Abgänge von Leistungsträgern wie Onur Ünlücifci (Kickers Offenbach), Jihad Boutakhrit (MSV Duisburg) oder Noah Awassi (Würzburger Kickers). Doch auch abseits des Platzes gab es einen Verlust im sportlichen Bereich zu ertragen: Thomas Brendel, Sportlicher Leiter des FSV, verließ den Verein in Richtung Dynamo Dresden.
Der Saisonstart verlief demnach ebenfalls schwierig. Zu Beginn gab es erstmal ein glückliches 1:1-Unentschieden gegen den TSV Steinbach Haiger, nachdem Malik Memisevic in der 89. Spielminute den Ausgleich erzielte. Gefolgt vom zweiten Spieltag mit der überdeutlichen 0:5-Klatsche gegen die Rivalen aus Offenbach. Einen schlechteren Saisonstart stellten sich die Bornheimer wohl kaum vor. Obendrein noch Ausfälle mit Tobias Peitz (Sehnenanriss), Justin Ospelt (Sehnenanriss) oder Ahmed Azaouagh (Hüftverletzung mit Trainingsrückstand), dem Kapitän der Schwarz-Blauen. Doch trotz dieser Widrigkeiten war das System klar: Ein 4-4-2 mit Raute, in welchem es nur noch die Neuen einzubinden galt. Außerdem kam die Mannschaft nicht geschwächt aus der Sommerpause zurück, wie es die Abgänge zu erwarten gaben. Die altbekannten Neuzugänge Cas Peters und Lukas Gottwalt sollten nämlich noch richtig zum Zug kommen: Gottwalt mit einem wichtigen Treffer beim 1:1-Remis gegen den Bahlinger SC am sechsten Spieltag und Peters mit jetzt schon zwölf Toren und drei Vorlagen nach 17 Spielen auf Platz eins der Torjägerliste. Lucas Hermes, der Sturmpartner des Niederländers, glänzte auch mit 14 Torbeteiligungen in dieser Hinrunde. Die Leistungsträger hielten bisher das ein, was sie versprachen. Doch auch die jungen Kicker vom Bornheimer Hang schlugen in der Hinrunde zu und trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Angeführt vom 22-jährigen Jan-Erik Eichhorn auf der linken Verteidigerposition, gefolgt von den Spielern aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum wie Timo Hildmann, der bisher auf zwei Assists kam oder Elias Breir, der gegen den FC Gießen beim 3:0 am 15. Spieltag sein erstes Profitor erzielte. Doch nicht nur auf dem Platz setzte der FSV auf junge Leistungs- sowie Hoffnungsträger, auch das Trainerteam ist bespickt mit jungen Funktionären gepaart mit erfahrenen Fachleuten.
Die Neuzugänge wie Tim Latteier oder Gwang-In Lee fügten sich perfekt ins Mittelfeld im 4-4-2-System von Cheftrainer Tim Görner ein und sorgten in den Partien bisher für Stabilität im Zentrum, aber auch für dynamische Momente nach vorne. Lucas Hermes zeigte, nach seiner verletzungsgeplagten Debütsaison bei den Bornheimern, ebenfalls sein Potential. In der vorangegangenen Spielzeit kam der Stürmer daher nur auf drei Tore und einen Assist in 15 Einsätzen, während er in dieser Saison gestärkt durch die langen und vielen Einsätze in 17 Partien auf bereits acht Tore und sechs Vorlagen kam.
Die Mannschaft greift einfach gut ineinander und passt zusammen und das obwohl in vorhergegangen Spielzeiten der Erfolg ausblieb und der FSV noch bis zum 25. Spieltag der abgelaufenen Saison auf einem Abstiegsplatz zitterte. Diese Saison verlief jedoch anders als die vorherigen. Die erste Saisonhälfte gibt Hoffnung auf mehr. Ist es trotz eines unperfekten Jahresabschlusses noch erlaubt zu träumen?
Tim Görner spielt die Situation gewohnt runter und versucht nicht allzu viele Hoffnungen zu wecken, bevor nicht der letzte Spieltag verstrichen ist. Doch geben die Worte des Cheftrainers deutliche Signale in Richtung Klassenveränderungsambitionen an. Denn genau das spiegelt diese Hinrunde wider, einen Punkteschnitt von 2,18 bei 17 gespielten Ligapartien. Doch schauen wir genau auf einige dieser Partien wird klar, es waren auch viele knappe Siege dabei. Dazu zählen natürlich die Duelle gegen die TSG Hoffenheim II und dem FC 08 Homburg, die die Bornheimer jeweils mit 3:2 gewannen. Aber auch drei aufeinanderfolgende 1:0-Erfolge gegen die Stuttgarter Kickers, Mainz 05 II sowie Hessen Kassel gehören dazu. Einige sprechen von Glück, Andere von einer brutalen Effizienz. Eine klare Qualität ließ sich in beiden Fällen deutlich daraus ableiten, eine solche, enge Spiele zu entscheiden und dabei 14 Partien in Folge ungeschlagen zu bleiben. Ein großartiger Lauf, den die Schwarz-Blauen schafften, wobei der 1.Göppinger SV diesen am letzten Spieltag der Hinrunde ein Ende setzte. Auch das Pokalspiel gegen den FC Bayern Alzenau fällt in dieses Schema. Ein hartumkämpfter Pokalfight mit vielen Toren und wechselnden Führungen. Der FSV kämpfte sich hierbei nach dem 1:3-Rückstand zurück, traf zwei Minuten nach Ablauf der regulären Spielzeit durch Tim Latteier zur 4:3-Führung, doch kassierte in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich zum 4:4. Im Elfmeterschießen zeigte die Görner-Elf eine unglaubliche Mentalität und bewahrte Ruhe. Der Viertelfinaleinzug war am Ende perfekt.
Auch beim 2:2-Unentschieden gegen den FC-Astoria-Walldorf vom 16. Spieltag war viel abzulesen. Die Siegesserie der Bornheimer riss, nach acht Siegen in Folge erkämpften sich die Schwarz-Blauen einen Punkt nach einem 0:2-Rückstand. Doch hinter diesem Spiel steckte viel mehr: In der heimischen PSD Bank Arena verloren die Bornheimer in dieser Hinrunde keine einzige Partie. In Interviews wird Chefcoach Tim Görner auch nicht müde, sich bei den Fans für ihren support zu bedanken.
Die Frage bleibt nur noch: kann man sich wieder an die Spitze zurückkämpfen? Einen präzisen Ausblick darauf kann man nicht geben, doch gemessen an den Fakten und Leistungen dieser Hinrunde darf man weiter träumen. Knappe Spiele wie auch gegen den Göppinger SV, der eine kämpferisch und spielerisch gute Leistung zeigte, Steinbach Haiger oder erneut den OFC kann man in einer so hart umkämpften Liga eben auch verlieren. Wichtig ist es nur aus den letzten Begegnungen dieses Jahres die nötigen Schlüsse zu ziehen, um wieder ganz oben angreifen zu können und die Träume zu wahren.