Der FSV Frankfurt 1899 e.V. fördert auch 2020 zusammen mit der hessenstiftung und dem SV Darmstadt 98 e.V. das Projekt „kicken und lesen in Hessen“
Jungen bezeichnen sich oft als Nicht-Leser. Dafür wären sie aber gern Fußballer. Auch Kinder mit Fluchterfahrung oder Migrationshintergrund können mit dem Ball spielen, lange bevor sie lesen lernen. In Butzbach, Kassel, Nidderau, Raunheim und Seligenstadt könnten neue Erfahrungen entstehen. Die fünf Gemeinden sind Standorte für das Projekt „kicken & lesen“, wie die hessenstiftung – familie hat zukunft bekannt gab.
Mit dem Ziel, Jungen aus lesefernen Familien durch Fußball zum Lesen zu motivieren, hatte die hessenstiftung – familie hat zukunft zusammen mit dem FSV Frankfurt 1899 und dem SV Darmstadt 98 das Projekt „kicken & lesen“ ausgeschrieben. Der Geschäftsführer der Hessenstiftung, Ulrich Kuther, erläuterte bei der Bekanntgabe der ausgewählten Standorte in Frankfurt das Projektziel, Jungen bei ihrer Spielfreude zu packen und diese Motivation für das Lesen als Bildungsschlüssel zu nutzen: „Zum Glück erleben Jungs Fußball nicht ausschließlich als Spieler oder Manager an der Spielekonsole. Noch lassen sie sich noch vom ursprünglichen Reiz aus Bewegungsdrang, Wettbewerb und Spielfreude anstecken und gehen raus, um zu kicken. In unserem Projekt wollen wir auch beim Lesen diese Elemente des Wettkampfes, der Bewegungs-und Spielfreude wecken und nutzen.“
Wie Training nicht nur im Fußball, sondern auch beim Lesen ablaufen kann, erlebten die Verantwortlichen der Projektstandorte beim sogenannten Tandem-Lesen. Sätze wurden zu zweit halblaut gelesen und der „Trainer“ korrigierte den „Spieler“, bis der den richtigen Fluss erwischte. Im gemeinsamen Austausch wurden die kreativen Ideen vorgestellt, mit denen die Antragsteller aus Butzbach, Kassel, Nidderau, Raunheim und Seligenstadt gepunktet haben und die bis zu den Sommerferien mit insgesamt etwa 60 bis 70 Jungen umgesetzt werden.
Patrick Spengler, Geschäftsführer des FSV Frankfurt, begrüßte die Gäste in einer Loge der PSD Bank Arena: „Wir sind gern Gastgeber für den Kick-Off mit den Verantwortlichen der fünf Projektstandorte. Wir brauchen Jungs, die fußballbegeistert sind, als Nachwuchs. Aber wir wollen auch, dass sie darüber das Lesen als Schlüsselkompetenz für das Leben nicht vergessen. Der FSV Frankfurt sieht deswegen eine wichtige Aufgabe darin, auch die für mehr Bildung mitzunehmen, die in der Gesellschaft sonst hinten anstehen müssen.“
Florian Holzbrecher, Leiter Marketing & Events des SV Darmstadt 98, unterstrich die zusätzlichen Anreize zur Bewerbung, die der SV 98 setzt: „Alle Teilnehmer aus den fünf lokalen Projekten, laden wir zum Kleinfeldturnier mit Lesewettbewerb Ende Juni und zu einem attraktiven Zweitliga-Heimspiel des SV Darmstadt ein. Wir möchten mithelfen, Bildung für alle Jugendlichen interessant zu gestalten, gerade für die mit Nachholbedarf.“
„kicken & lesen“ in Hessen ist ein Projekt der hessenstiftung – familie hat zukunft. Es beruht auf einer Initiative der Baden-Württemberg Stiftung. Weitere Informationen sind hier zu finden.