FSV verliert unglücklich in der Nachspielzeit
Wenn das „kleine Mainderby“ steigt, dann dürfen sich die Zuschauer für gewöhnlich über Tore freuen: Allein in den letzten vier Begegnungen fielen insgesamt 14 Tore. Doch ob auch diesmal wieder der Ball so häufig im Netz landet? Apropos Zahlenspielchen: Die Statistik ist auf Seiten der Offenbacher, im Mai 2021 gelang es dem FSV letztmals, einen Punkt einzufahren. Kann der OFC diese Statistik weiter ausbauen oder können die Mannen von Tim Görner im ersten Ligaspiel des neuen Jahres punkten?
Es dauerte ein wenig, bis die Partie so richtig ins Rollen kam. Man konnte beiden Teams anmerken, dass auch an ihnen die Anspannungen des „kleinen Mainderbys“ nicht gänzlich vorüberging und so entstanden die ersten nennenswerten Möglichkeiten nach Unsicherheiten, wie vom Kickers Keeper Marco Richter, der nach einer Slapstick Einlage in der elften Minute einen langen Ball der Gastgeber nochmal unnötig gefährlich machte und so den lauernden Jihad Boutakhrit fast unfreiwillig bediente. Erst in letzter Sekunde konnte Richter den Ball dann doch noch ins Seitenaus befördern. Diese Szene stand sinnbildlich für die erste Hälfte der Partie: Der OFC versuchte es, sich spielerisch der Hälfte und dem Strafraum der Bornheimer zu nähern, der FSV versuchte, das zu unterbinden. Die Früchte der von Tim Görner und seinem Trainerteam durchgeführten, intensiven Vorbereitung, inklusive einiger Laufeinheiten, „auch mal ums Gelände der PSD Bank Arena“, wie Tim Weissmann es im vereinseigenen Format „Nachgespielt“ auf dem YouTube-Kanal des FSV vor dem Spiel berichtete, konnte man auf dem Platz betrachten. Immer wieder liefen die beiden Sturmspitzen des FSV offensiv an und lauerten auf eben jene kleinen Unsicherheiten im Offenbacher Aufbau. Doch die spielstarken Offenbacher blieben meist souverän, wenn auch sie durch das Frankfurter Pressing häufig zu langen Bällen gezwungen wurden. Richtig nach vorne ging aber für beide Seiten nicht wirklich viel, vielversprechende Angriffschancen wurden zuhauf leichtsinnig verspielt oder nur unsauber ausgespielt, auch Standards verpufften.
Anders sah es schon in der zweiten Halbzeit aus. Der eingewechselte Mike Feigenspan meldet sich direkt mit einer Großchance, scheitert aber erst an Omer Hanin und dann am Pfosten. Aber auch die Schwarz-Blauen entwickelten nun Drang nach vorne, trafen aber entweder nur das Außennetz oder fanden bei ihren Hereingaben keine Abnehmer. Auch die Anzahl an Großchancen nahm nun kontinuierlich zu: 73. Minuten waren gespielt, als die Gäste nach einem Fehlpass des FSV auf einmal völlig allein vor Hanin zum Abschluss kamen, aber erneut am Torhüter der Gastgeber ihren Meister fanden. In der Schlussphase wurde es dann noch mal so richtig heiß, was wohl auch daran lag, dass beide Trainer kräftig durchgewechselt hatten. So sahen die rund 6.500 Zuschauer rasante, großartige letzte 20 Minuten. Diese wurden durch eine Großchance des Bornheimer Torjägers Peters eröffnet: Es war die 80. Minute, als sich Peters nach Hereingabe von Awassi hochschraubte und zum Kopfball kam, diesen aber nur knapp übers Tor setzte. Die nächste eigentlich 100-prozentige Chance ließ nicht länger auf sich warten. Der frisch eingewechselte Oluwabori Falaye stand nach dem weiten Abschlag von Hanin plötzlich völlig frei vor dem Tor des OFC, scheitert aber an dessen Torhüter Marco Richter. Nur wenige Minuten später spielte sich ein ähnliches Bild ab: Diesmal war es wieder Cas Peters, der nach einem schönen Kombinationsspiel der Frankfurter mutterseelenallein vor Richter auftauchte, allerdings beförderte der Niederländer jedoch den Ball über das Tor der Offenbacher. Doch das sollte es an Großchancen noch immer nicht gewesen sein, in der dritten Minute der Nachspielzeit schloss der eingewechselte Sho Sannomiya aus kurzer Distanz ab, Richter konnte den ersten Schuss parieren, der Ball landete erneut vor den Füßen von Peters, dessen Nachschuss jedoch auf der Linie geklärt wurde. Doch wer dachte, dass es das jetzt gewesen sein sollte, lag falsch. In der fünften Minute der Nachspielzeit gab es noch einmal einen Einwurf für die Gäste. Die Kickers führten diesen Einwurf schnell aus, kombinierten sich gefährlich in den Sechzehner des FSV und Jayson Breitenbach, eigentlich Innenverteidiger, schoss den Ball unhaltbar ins rechte obere Eck des Bornheimer Tores ab. Der neue Spielstand lautete 0:1. Da die Nachspielzeit regulär schon abgelaufen war, versuchte es der FSV noch einmal mit einem langen Ball direkt nach dem Anstoß, doch dieser landete in den Reihen der Kickers und Schiedsrichter Patrick Kessel pfiff die Partie ab.
Der OFC gewinnt und fährt somit mit drei Punkten nachhause, wenn auch nicht ganz verdient. Der FSV verliert nach dem Motto „machst du sie vorne nicht, kriegst du sie hinten“, kann aber schon am kommenden Freitag auswärts in Walldorf zeigen, dass ihnen das Toreschießen eigentlich nicht so schwerfällt.
- Match report
Wenn das „kleine Mainderby“ steigt, dann dürfen sich die Zuschauer für gewöhnlich über Tore freuen: Allein in den letzten vier Begegnungen fielen insgesamt 14 Tore. Doch ob auch diesmal wieder der Ball so häufig im Netz landet? Apropos Zahlenspielchen: Die Statistik ist auf Seiten der Offenbacher, im Mai 2021 gelang es dem FSV letztmals, einen Punkt einzufahren. Kann der OFC diese Statistik weiter ausbauen oder können die Mannen von Tim Görner im ersten Ligaspiel des neuen Jahres punkten?
Es dauerte ein wenig, bis die Partie so richtig ins Rollen kam. Man konnte beiden Teams anmerken, dass auch an ihnen die Anspannungen des „kleinen Mainderbys“ nicht gänzlich vorüberging und so entstanden die ersten nennenswerten Möglichkeiten nach Unsicherheiten, wie vom Kickers Keeper Marco Richter, der nach einer Slapstick Einlage in der elften Minute einen langen Ball der Gastgeber nochmal unnötig gefährlich machte und so den lauernden Jihad Boutakhrit fast unfreiwillig bediente. Erst in letzter Sekunde konnte Richter den Ball dann doch noch ins Seitenaus befördern. Diese Szene stand sinnbildlich für die erste Hälfte der Partie: Der OFC versuchte es, sich spielerisch der Hälfte und dem Strafraum der Bornheimer zu nähern, der FSV versuchte, das zu unterbinden. Die Früchte der von Tim Görner und seinem Trainerteam durchgeführten, intensiven Vorbereitung, inklusive einiger Laufeinheiten, „auch mal ums Gelände der PSD Bank Arena“, wie Tim Weissmann es im vereinseigenen Format „Nachgespielt“ auf dem YouTube-Kanal des FSV vor dem Spiel berichtete, konnte man auf dem Platz betrachten. Immer wieder liefen die beiden Sturmspitzen des FSV offensiv an und lauerten auf eben jene kleinen Unsicherheiten im Offenbacher Aufbau. Doch die spielstarken Offenbacher blieben meist souverän, wenn auch sie durch das Frankfurter Pressing häufig zu langen Bällen gezwungen wurden. Richtig nach vorne ging aber für beide Seiten nicht wirklich viel, vielversprechende Angriffschancen wurden zuhauf leichtsinnig verspielt oder nur unsauber ausgespielt, auch Standards verpufften.
Anders sah es schon in der zweiten Halbzeit aus. Der eingewechselte Mike Feigenspan meldet sich direkt mit einer Großchance, scheitert aber erst an Omer Hanin und dann am Pfosten. Aber auch die Schwarz-Blauen entwickelten nun Drang nach vorne, trafen aber entweder nur das Außennetz oder fanden bei ihren Hereingaben keine Abnehmer. Auch die Anzahl an Großchancen nahm nun kontinuierlich zu: 73. Minuten waren gespielt, als die Gäste nach einem Fehlpass des FSV auf einmal völlig allein vor Hanin zum Abschluss kamen, aber erneut am Torhüter der Gastgeber ihren Meister fanden. In der Schlussphase wurde es dann noch mal so richtig heiß, was wohl auch daran lag, dass beide Trainer kräftig durchgewechselt hatten. So sahen die rund 6.500 Zuschauer rasante, großartige letzte 20 Minuten. Diese wurden durch eine Großchance des Bornheimer Torjägers Peters eröffnet: Es war die 80. Minute, als sich Peters nach Hereingabe von Awassi hochschraubte und zum Kopfball kam, diesen aber nur knapp übers Tor setzte. Die nächste eigentlich 100-prozentige Chance ließ nicht länger auf sich warten. Der frisch eingewechselte Oluwabori Falaye stand nach dem weiten Abschlag von Hanin plötzlich völlig frei vor dem Tor des OFC, scheitert aber an dessen Torhüter Marco Richter. Nur wenige Minuten später spielte sich ein ähnliches Bild ab: Diesmal war es wieder Cas Peters, der nach einem schönen Kombinationsspiel der Frankfurter mutterseelenallein vor Richter auftauchte, allerdings beförderte der Niederländer jedoch den Ball über das Tor der Offenbacher. Doch das sollte es an Großchancen noch immer nicht gewesen sein, in der dritten Minute der Nachspielzeit schloss der eingewechselte Sho Sannomiya aus kurzer Distanz ab, Richter konnte den ersten Schuss parieren, der Ball landete erneut vor den Füßen von Peters, dessen Nachschuss jedoch auf der Linie geklärt wurde. Doch wer dachte, dass es das jetzt gewesen sein sollte, lag falsch. In der fünften Minute der Nachspielzeit gab es noch einmal einen Einwurf für die Gäste. Die Kickers führten diesen Einwurf schnell aus, kombinierten sich gefährlich in den Sechzehner des FSV und Jayson Breitenbach, eigentlich Innenverteidiger, schoss den Ball unhaltbar ins rechte obere Eck des Bornheimer Tores ab. Der neue Spielstand lautete 0:1. Da die Nachspielzeit regulär schon abgelaufen war, versuchte es der FSV noch einmal mit einem langen Ball direkt nach dem Anstoß, doch dieser landete in den Reihen der Kickers und Schiedsrichter Patrick Kessel pfiff die Partie ab.
Der OFC gewinnt und fährt somit mit drei Punkten nachhause, wenn auch nicht ganz verdient. Der FSV verliert nach dem Motto „machst du sie vorne nicht, kriegst du sie hinten“, kann aber schon am kommenden Freitag auswärts in Walldorf zeigen, dass ihnen das Toreschießen eigentlich nicht so schwerfällt.
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